Musik und Texte aus der Ukraine, die direkt ins Herz gingen.
Im Rahmen der Konzertreihe Musica Sacra Rain führten die ukrainischen Musikerinnen und Musiker um die Geigerin und Sängerin Mariia Perekrestenko das Publikum am 7. Mai sehr berührend und gefühlvoll in die ukrainische Kultur ein.
Die Sängerinnen des Vokaltrios «Melos», Mariia Perekrestenko, Tetiana Boyko und Olha Chaban, das merkte man ihrem sicheren Gesang an, singen seit vielen Jahren zusammen. Sie stimmten kraftvolle, dreistimmige geistliche Gesänge an, aber auch zierliche Liebeslieder, die von unerfüllter oder leidenschaftlicher Liebe handelten. Das einheimische Publikum lauschte dem weichen Klang der ukrainischen Sprache, war aber dankbar über die deutschen Übersetzungen.
Der Pianist Artem Maslov und Mariia Perekrestenko auf der Violine fügten Instrumentalstücke eines ukrainischen Komponisten ein. Sie spielten energische Rhythmen, wechselten in zartschmelzende Melodien und sphärische Klänge. Im letzten Teil des Konzertes stimmten die Sängerinnen und der Pianist populäre Chansons und Popsongs aus der Ukraine an. Das letzte Lied handelte vom Wunsch nach Unabhängigkeit der Ukraine während der Zeit der Sowjetunion und wurde damals vom Regime
unterdrückt. Es ist heute mehr denn je ein Lied des Sinnbildes der Unabhängigkeit, der nationalen Identität und des Zusammenhalts. Die letzte Liedzeile passte zur Hoffnung, die am Konzert in der Luft lag: «Solange wir unsterblich verliebt sind, wird unser Ende nicht kommen».
Text: Patric Stocker, Foto: Kurt Häfliger