Pfarrkirche Jakobus der Ältere, Rain
- Die Pfarrkirche St. Jakobus in Rain wurde nach den Plänen von Baumeister Anton Blum, Dagmersellen, und durch Baumeister Wilhelm Keller von Schongau errichtet
- Die Stukkaturen an Altären und Kanzel schuf Josef Moosbrugger.
- Die Oberleitung wurde dem Architekten Josef Plazid Seggesser in Luzern übertragen.
- Im Herbst 1852 begannen die Grabarbeiten.
- Am Pfingstmontag 1853 wurde durch den bischöflichen Kommissar der Eckstein gesegnet.
- Und am 17. Juni 1855 fand die feierliche Kirchweihe durch Bischof Karl Arnold von Solothurn unter Assistenz von Kommissar Winkler und Dekan Buck sowie 18 weiteren Geistlichen statt.
Die heutige Pfarrkirche in Rain wurde 1853/54 vom Schongauer Baumeister Wilhelm Keller nach Plänen von Anton Blum erstellt. Die Oberleitung hatte der Architekt Josef Plazid Segesser.Hier schuf Keller einen der letzten barocken Kirchenräume der Schweiz und folgte dabei vollkommen dem traditionellen Schema einer ganzen Reihe von Luzerner Landkirchen. Besonders in den Dekorationen und der Kirchenausstattung kommt die kühle Eleganz des Klassizismus zum Tragen.
Gefragte Meister dieser Zeit beteiligten sich an der Ausstattung. Die imposanten Bilder von Melchior Paul von Deschwanden und das Gewölbe von Anton Bütler sollen als Kontrastpunkte zur Architektur dienen und vermitteln ein einzigartiges Raumgefühl.
Das Kircheninnere erstrahlt in einem festlichen Glanz. Im Gegensatz zu früheren Zeiten wurde auf das nicht originale Brusttäfer sowie auf die schwerfälligen Windfänge im Schiff verzichtet. Die hellen Wände und der Sandsteinboden geben dem Innenraum heute einen harmonisch geschlossenen Eindruck. Akzente setzen auch die hellen Deckenbilder und die Altäre, die wie die Kanzel von Josef Moosbrugger geschaffen wurden. Mit dem Chor- und Altarbereich ist eine gute Kombination zwischen Tradition und Gegenwart gelungen, der auch in der Zukunft seinen Platz hat.
Orgel
Die erste Orgel in der neuen Pfarrkirche war eine Orgel, welche 1745 vom französischen Orgelbauer Josef Balez ursprünglich für den Kapitelsaal im Kloster Eschenbach geschaffen wurde. Im Jahre 1902 ersetzte der Luzerner Orgelbauer Friedrich Goll diese Orgel durch ein klanglich vielfältiges, technisch und künstlerisch hervorragendes Instrument nach rein röhrenpneumatischem System in einem für die damalige Zeit typischen neo-romanischen Gehäuse. Sie verfügte über 18 Register.
Infolge des musikalischen, letztlich aber pastoral bedingten Bedürfnisses nach klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten für die verschiedenen Anlässe des Kirchenjahres mit ihren wechselnden Stimmungsgehalten entschied sich die Kirchgemeinde für einen Neubau. Im Jahr 1994 vollendete die Orgelbaufirma Graf aus Sursee eine neue rein mechanische zweimanualige Orgel. Dabei konnte ein Grossteil des hervorragend geschaffenen alten Stimmenstandes übernommen werden. Er wurde in Anlehnung an die elsässisch-oberrheinische Orgelromantik mit neuen Registern ergänzt. So hat die Orgel neu 30 Register.
Das neue Gehäuse wurde stilistisch wunderbar dem festlichen Raum angepasst.
Kirchenglocken
Die Pfarrkirche verfügte seit dem Neubau 1853/54 über vier Glocken, die der Glockengiesser Jakob Rüetschi in Aarau goss. Erst seit 1956 mussten die Glocken nicht mehr von Hand geläutet werden, sondern werden seitdem durch eine elektrische Läutanlage der Fa. Eduard Muff betätigt. Da die grösste der vier Glocken einen Riss bekam, beschloss die Kirchgemeindeversammlung die defekte Glocke umgiessen zu lassen und gleichzeitig eine fünfte kleinere Glocke in Auftrag zu geben.
Seit 1959 sind die nachfolgenden Glocken in Betrieb.
> Die Jakobusglocke ist die grösste Glocke. Sie wiegt 1457kg und hat den Ton es.
> Die Muttergottesglocke ist die zweitgrösste Glocke mit dem Ton g. Sie wird als Betglocke verwendet.
> Die Josefsglocke mit dem Ton b ist die Wetterglocke.
> Die Bruderklausenglocke ist auf den Ton c gegossen.
> Die Schutzengelglocke klingt auf es und ist die kleinste Glocke.Sie wird als Taufglocke geläutet.