Urchiges, Eigenes und Anderes
Am Sonntag, 29. Oktober, wähnte man sich bisweilen nicht in der Rainer Pfarrkirche, sondern in einer Alpenlandschaft oder an einer Stubete. Heinz della Torre zauberte aus verschiedenen Hörnern, Trompete und Flügelhorn wunderbare Töne. An der Rainer Orgel begeisterte Wolfgang Sieber, der ehemalige Hoforganist in Luzern.
Mit Trompeten und Büchel, Alp- und Stierhorn, letzteres wird auch Hälmi genannt, Trompete und Flügelhorn, insgesamt zehn verschiedenen Blasinstrumenten begeisterte Heinz Della Torre. Organist Wolfgang Sieber hat die Orgel der Pfarrkirche manchmal als sinfonisches Orchester, Ländlerkapelle, begleitender Chor oder als solistische Partnerin eingesetzt. Die beiden Musiker haben im Laufe ihrer jahrelangen Zusammenarbeit eine riesige Auswahl von zusammenklingender Musik erschaffen.
Mit «Lur» begann das vielfältige Konzert gleich mit einer eigenen Komposition des 59-jährigen vielseitigen Bläsers. Dabei bespielte Heinz Della Torre zwei verschiedenlange Neverluren, schwedische Birkentrompeten, welche dem einheimischen Büchel ähneln, jedoch ohne Mundstück geblasen werden.
Beim Stück «Am Sarnersee» des Vaters Hans Della Torre, welcher vor hundert Jahren geboren wurde und vor vier Jahren verstarb, zeichnete Wolfgang Sieber auf der Orgel sehr subtile und leise Töne.
Am Konzertende ertönten nochmals drei Kompositionen des 100-Jahr Jubilar Hans Della Torre. Im „Dulidulidu » und dem Foxtrott «Üses Müeti» verschmolz der Klang von Flügelhorn und Orgel zum Hörerlebnis einer ganzen Ländlerkapelle. Die beiden Künstler zeigten im virtuosen Schlussstück «Nimmä schnäller» dass sie leidenschaftlich gern und mit Spass musizieren.
Nach der zweiten Zugabe konnte man sich bei Glühwein und Tee auf dem Begegnungsplatz austauschen und den Künstlern persönlich begegnen. Diesen Umstand schätze Wolfgang Sieber, welcher nun schon zum vierten Mal bei einem Konzert des Vereins mitwirkte, sehr.
Bericht: Margrit Leisibach Hausheer
Foto: Kurt Häfliger