Am letzten Samstag, dem 9. März waren 28 Kinder der vierten Klasse in Rain auf dem Versöhnungsweg. Mit einer Vertrauensperson ihrer Wahl haben sie sich auf den rund zweistündigen Weg begeben, der mit der Zusage auf Versöhnung im Gottesdienst abschloss.
In den verschiedenen Schritten, den sogenannten B- Schritten – beten, besinnen, bereuen, bekennen und bessern – gingen die Knaben und Mädchen ihrem eigenen Leben auf die Spur. „S‘ Läbe spiegle“ war das Motto des Weges. Im Religionsunterricht hatten sich die Kinder davor genau im Spiegel betrachtet und entdeckt, was das Spiegelbild so alles zeigen kann: Gesichtsmerkmale aber auch Gefühle wie Fröhlichkeit, Traurigkeit, Wut oder Angst.
Die mit Liebe und vielen Symbolen gestalteten Wegetappen luden am Samstag die Kinder und auch die Begleitpersonen dazu ein, sich Gedanken zu ihrem Handeln in Bezug auf sich selbst, den Mitmenschen, der Natur, dem Glauben und Gott zu machen.
Die eigenen Stärken wurden symbolisch auf den persönlichen Spiegel geklebt. Aber auch der eigenen Schwächen wurden sich die Kinder bewusst. Beim persönlichen Versöhnungsgespräch fassten die Kinder zwei gute Vorsätze. Danach wurde Gelungenes und Misslungenes symbolisch mit dem Spiegel im Altarraum der Kirche vor Gott gelegt.
Weg der Versöhnung
An den Vorbereitungen und am Tag selber unterstützten die Katechetin Béa Bucher, die Seelsorgerin Simone Häfliger und Pfarreileiter Erich Hausheer die jungen Christinnen und Christen auf ihrem persönlichen Versöhnungsweg. Zudem wurden die Schülerinnen und Schüler auf dem ganzen Weg von einer Begleitperson ihrer Wahl unterstützt. Auch diese waren sehr beeindruckt und berührt vom ganzen Weg der Versöhnung. So äusserten sich einige: “Es war einfach wunderbar, einmal nur mit einem Kind unterwegs zu sein.“ Oder: „Wir waren richtig lange unterwegs, auch draussen. Das hat uns sehr gut gefallen.“ Und die verschiedenen Orte der Zwischenstationen haben auch beeindruckt: “Die Station in der Bibliothek, im Schulhaus aber auch auf der Empore in der Kirche haben uns sehr gefallen.“
Held/ Heldin sein
Eine eigene Schuld einsehen und zugeben braucht Ehrlichkeit, Mut und Überwindung- drei Eigenschaften einer Heldin, eines Helden. Die Kinderhaben sich am letzten Samstag darin geübt. Und auch für die Begleitpersonen war es eine tiefgehende Erfahrung.
Zuspruch der Versöhnung
Nach intensiver Vorbereitung im Religionsunterricht und dem Versöhnungsweg wurde den Kindern im festlichen Familiengottesdienst um 18.00 Uhr die Zusage zur Versöhnung geschenkt. Die Kinder feierten zusammen mit der Katechetin Béa Bucher und Gemeindeleiter Erich Hausheer, ihren Begleitpersonen und Familien einen eindrücklichen Gottesdienst. Ursula Sulzer am Klavier gab mit ihrem einfühlsamen Spiel dem Abendgottesdienst eine feierliche Note.
Bericht: Margrit Leisibach Hausheer, Fotos: Erwin Huber